Drei Mal Unnütz und der Beweis: Nichts im Leben ist umsonst

Unnütz Gstörte Touren

Manche Touren machen wir einfach, weil der Name des Gipfels zu gut klingt, um ihn links liegen zu lassen (wie z. B. das Mali Matterhorn im Soca-Tal). So ging es mir, als ich vor einiger Zeit auf der Stüdlhütte in einem Bergsteigermagazin blätterte und plötzlich über den Hochunnütz stolperte. Schon beim Lesen war klar: Da will ich rauf! Und am besten gleich auf alle drei „Unnützen“ – Hinterunnütz, Hochunnütz und Vorderunnütz.

Gemeinsam mit unserer Freundin Julia starteten wir frühmorgens am Achensee. Der erste Anstieg zum Hinterunnütz hatte es gleich in sich. Die Latschen wucherten so dicht, dass vom Weg kaum etwas zu erkennen war. Jeder Schritt glich einem kleinen Kampf durchs Dickicht – aber unser Ehrgeiz, alle drei Unnütze zu überschreiten, war zu groß, um uns davon einschüchtern zu lassen.

Ab durch’s Latschen-Labyrinth auf den Hinterunnütz.

Nach dem ersten Gipfel wurde es entspannter: Der zweite Unnütz, der Hochunnütz, war über einen markierten Wanderweg gut ersichtlich und deutlich einfacher erreichbar. Und auch Gipfel Nummer drei, der Vorderunnütz, stellte keine großen Schwierigkeiten mehr dar. Die Gratüberschreitung zwischen den Gipfeln begeisterte uns und bot weite Ausblicke ins Rofangebirge und hinunter ins Inntal – eine Bergtour, die sich in jeder Hinsicht gelohnt hat.

Hinterunnütz (2.007 m)
Hochunnütz (2.075 m)
Vorderunnütz (2.078 m)

Um die Wanderung unterhaltsamer zu gestalten, begannen wir, uns gegenseitig Geschichten über all die Dinge zu erzählen, die wir im Leben schon gemacht haben und die – zumindest auf den ersten Blick – ziemlich „unnütz“ erschienen. Doch je mehr wir teilten, desto klarer wurde uns: Wirklich unnütz war eigentlich nichts davon. Im Gegenteil – jede dieser Erfahrungen hat uns auf ihre eigene Art etwas gelehrt, uns geprägt oder einfach ein Stück weitergebracht. Und dafür sind wir im Nachhinein dankbar.

Unser Fazit: Drei Gipfel mit einem ungewöhnlichen Namen, eine Portion Humor im Gepäck und die Erkenntnis, dass selbst vermeintlich „unnütze“ Wege oft die besten Geschichten schreiben. So war auch unsere Tour über die Unnütz-Gipfel alles andere als überflüssig. Ob durch Latschen kämpfen, die Natur genießen oder gemeinsam herzhaft lachen: Es sind genau diese Momente, die das Bergsteigen so besonders machen.

P.S.: Zu dem Gipfelfoto mit dem Sträflings-Minion gibt es übrigens einen Hintergrund, warum dieser von Simone an Julia genau an diesem Punkt übergeben wurde … aber das ist eine andere Geschichte 😉

[Tour vom 14/07/2024]

Eckdaten zur Tour

  • Ausgangspunkt: Parkplatz Achenkirch beim Biomasseheizkraftwerk
  • Gipfel: Hinterunnütz (2.007 m) – Hochunnütz (2.075 m) – Vorderunnütz (2.078 m)
  • Höhenmeter: 1.469 hm
  • Kilometer: 16,13 km
  • Wetter: sonnig, immer wieder Wolken
  • G’störte Tour weil: wir den Gipfel nur auf Grund seines tollen Namens ausgewählt haben.
  • Erwähnenswertes: Eine kleine Herde Schwarznasenschafe am Abstieg Richtung Köglalm.

Touren-Highlights

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